Musterbeschreibung

Lakenfelder

Gesamteindruck:

Mittelgroßes Huhn mit gestreckter Landhuhnform und reichem, weichem, doch fest anliegendem Gefieder. Beide Geschlechter mit gleichen Zeichnungsanlagen; lebhaftes Wesen.

 

Rassemerkmale Hahn:

Rumpf: gestreckte, gut entwickelte, gerundete Rechteckform.

Hals: mittellang; mit vollem, weit herabreichendem Behang.

Rücken: mittellang; fast gerade; gleichbleibend breit; kaum abfallend.

Schultern: breit; abgerundet.

Flügel: lang; kräftig; fest anliegend.

Sattel: voller Behang

Schwanz: lang; breit im Ansatz; breite Steuer- und Sichelfedern; hoch; jedoch nicht steil getragen.

Brust: voll; gut gerundet.

Bauch: voll; breit; gut entwickelt.

Kopf: mittelgroß; mäßig breit; etwas länglich.

Gesicht: rot; unbefiedert.

Kamm: mittelhoher Stehkamm; gleichmäßig und nicht zu tief gezackt; fein im Gewebe; Fahne frei stehend.

Kehllappen: mittellang; gut gerundet; fein im Gewebe.

Ohrscheiben: klein; oval; weiß; roter Rand, besonders bei Alttieren, gestattet.

Augen: groß; braunrot.

Schnabel: mäßig stark; blaugrau.

Schenkel: leicht sichtbar; straff befiedert.

Läufe: mittellang; glatt; schieferblau.

Zehen: mittellang; gespreizt.

Gefieder: straff anliegend, dennoch weich in der Struktur; ohne Kissenbildung.

 

Rassemerkmale Henne:

Fast waagerechte Haltung; volle Brust und gut entwickelter Bauch; breit im Schwanzansatz; im Stand etwas tiefer als der Hahn; Schwanzhaltung leicht ansteigend; kleiner Stehkamm, zur Seite neigende Fahne gestattet.

 

Farbenschlag:

HAHN: Rumpfgefieder weiß; Kopf, Halsbehang und Schwanz tief samtschwarz, in den unteren Nebensicheln weiße Säumung gestattet; Sattelbehang weiß mit feinen, schwarzen Schaftstrichen; Armschwingeninnenfahne schwarz bis grauschwarz. Außenfahne weiß, sodass der Flügel weiß erscheint. Handschwingen überwiegend schwarz bis grauschwarz; leichte Bindenzeichnung gestattet; Untergefieder grau.

HENNE: Rumpfgefieder weiß; Halsbehang schwarz, nach dem Kopf zu leichte Säumung gestattet; Arm- und Handschwinge wie beim Hahn; Steuerfedern schwarz; seitliche Schwanzdeckfedern schwarz mit weißem Saum; obere Schwanzdeckfedern schwarz, mit weißem Saum gestattet. Untergefieder grau.

Grobe Fehler: Schmaler, kleiner Körper; Dreiecksform; zu hohlrunde Rückenlinie; Grobknochigkeit; Eichhornschwanz; dürftiger, schmalfedriger Schwanz; stark gebogene Steuerfedern; knappes Gefieder; starke, schwarze Sprenkelung im Mantelgefieder; starker gelber Anflug; weiße oder braune Federn in den Behängen; zu geringe, schwarze Halszeichnung; starker Rost im Sattel; rein weißer oder viel zu schwarzer Sattelbehang des Hahnes; viel Weiß im Schwanz; zu viel Weiß in den Handschwingen; zu helle Lauf- und Schnabelfarbe; stark rot durchsetzte Ohrscheiben.

Gewichte: Hahn 1,75- 2,25 kg, Henne 1,5- 2kg

Bruteier- Mindestgewicht: 50g

Schalenfarbe der Eier: weiß

Ringgrößen: Hahn 18, Henne 16

 

Zwerg-Lakenfelder

Gesamteindruck, Rassemerkmale und Farbe wie bei den Großen.

Gewichte: Hahn 900g, Henne 800g

Bruteier Mindestgewicht: 35g

Schalenfarbe der Eier: weiß

Ringgrößen: Hahn 13, Henne 11

Chronik

Der Sonderverein der Lakenfelder

Von 1820 an eine lose verbundene Züchtergemeinschaft damit beschäftigt die Lakenfelder, als Rassehuhn, konstant zu züchten. 1835 war man am Ziel, so dass von nun an die Rasse konstanten Merkmalen unterlag. So war es möglich, dass bei der ersten Geflügelausstellung, am 12.12.1854 in Görlitz die Lakenfelder – unter ihrem vornehmen Namen – als Jerusalemer vorgestellt wurden (siehe P. Doll, Chronik des BDRG). Auf weiteren Ausstellungen erregten sie großes Aufsehen. König Georg von Hannover erwarb 1863 zwei Zuchtstämme aus Bockelmann´s Zucht. Die Gründung einer organisierten Spezialvereinigung ließ jedoch noch auf sich warten.

Im Jahr 1907 wurde auf der Hauptversammlung am 20.10. in Hannover die Vereinigung der Lakenfelderzüchter gegründet. Bei der Gründung des Sonderverein waren bereits klare Vorstellungen über die Rasse vorhanden. Der Musterbildentwurf von 1906 als Maßstab für die Zucht des Lakenfelderhuhnes wurde anerkannt und ist noch heute, bis auf kleine Änderungen gültig. Gründungsmitglieder waren: Rönau, Heyen, Dr. Braune und Lohse.

Bis 1911 war Dr. Braune Vorsitzender des Sondervereins.Ihm folgte als Geschäftsführer bis 1923 Zuchtfreund Lohse. Anschließend übernahm Hunkenschröder das Amt bis zu seinem Tod im Jahr 1953.

Wie alle anderen Hühnerrassen auch, erlitten die Lakenfelder nach dem 2. Weltkrieg einen starken Rückgang der Mitglieder. Der Sonderverein verfiel in einen Dornröschenschlaf, der erst 1956 durch Günter Friess beendet wurde. Zuchtfreund Friess blieb bis 1958 Vorsitzender. Anschließend folgte die Ära Kuhn, die bis 1967 anhielt. Auf der westfälischen Landesschau in Hamm im Jahr 1967 wurde Wilhelm Siegel zum Vorsitzenden gewählt.

Ab 1973 führte Franz Bilzer den Sonderverein. Später wurde er auch Sonderrichter für Lakenfelder. Seit 1973 werden in regelmäßigen Abständen Jahreshauptversammlungen und Sonderschauen durchgeführt. Im Jahre 1977 führte er die erste Sommertagung mit Jahreshauptversammlung und Tierbesprechung in Trebur durch. Diese Sommertagungen finden seit dem jedes Jahr in einem anderen Ort in Deutschland statt und werden von einem Sondervereinsmitglied ausgerichtet. Sie ist zu einem festen Bestandteil der Lakenfelderzüchter geworden. Die Qualität der Lakenfelder hat sich, unter der Leitung der Sonderrichter bei den Tierbesprechungen, wesentlich verbessert und vereinheitlicht. Nach 17 Jahren gab er den Vorsitz des Sondervereins ab. Auf der Jahreshauptversammlung 1990 in Bochum wurde er Ehrenvorsitzender des Sondervereins.

Nicht  nur in der Bundesrepublik Deutschland haben die Lakenfelder einen treuen Züchterstamm. Auch in der ehemaligen DDR wurden die Lakenfelder als ureigenstes deutsches Zuchtprodukt erhalten und gezüchtet.

Den Vorsitz 1990 übernahm Lothar Struwe. In seine Amtszeit fiel die Wiedervereinigung und der Zusammenschluss der beiden Sondervereinigungen. 1994 auf der Jahreshauptversammlung in Hamburg wurde der langjährige Schriftführer Richard Sabisch zum Vorsitzenden gewählt. Auf der Jahreshauptversammlung 2004 in Florstadt- Leidhecken wurde auch er Ehrenvorsitzender des Sondervereins. Den Vorsitz des Sondervereins übernahm Hartmut Hensiek. Um einen Sonderverein gut führen zu können, braucht ein Vorsitzender auch Mitglieder in Vorstand und Verein die in den Aufzeichnungen fast nie erwähnt werden. Im Jahr 2006 gehören dem Sonderverein 67 Mitglieder an.

Die Vorsitzenden in der Kurzübersicht

1907-  1911       Dr. Braune

1911-  1923       Lohse

1923-  1953       Hunkenschröder

1956-  1958       Friess

1958-  1967       Kuhn

1967-  1973       Siegel

1973-  1990       Bilzer

1990-  1994       Struwe

1994-  2004       Sabisch

2004-                Hensiek

Ab 1980 gibt es auch in den Niederlanden einen Lakenvelderclub, der sich um die Erhaltung unseres schönen deutschen Rassehuhns bemüht. Als Grundlage für die Ausarbeitung der Musterbeschreibung dienten unsere Richtlinien. Gravierende Unterschiede gibt es nicht. Die Zusammenarbeit mit dieser jungen Vereinigung ist von größter Wichtigkeit, wenn man unserer Rasse eine überregionale Ausbreitung erhalten will. Die Vorstände beider Vereine sind Mitglieder  des jeweiligen Partnerverbandes.

 

Unsere Lakenfelder

Die Chronik der Lakenfelder

 

Die Lakenfelder gehören zur Familie der deutschen Landhühner. Hierzu entnehme ich aus dem Buch von Dr. Blanke von 1908:“ Das alte deutsche Landhuhn war von Figur nicht groß, von schlanken, eleganten Formen mit lyraförmigen Umrisslinien ohne scharfe Winkel, von feinem Knochenbau, aber muskulös, mit voller, breiter und tiefer Brust, kurzem oder mäßig langem Rücken. Der Kopf war klein, rund, der Kamm meist einfach, niedrig und nicht sehr tief gezackt, beim Hahn aufrecht stehend, bei der Henne entweder aufrecht oder hinten schwach umliegend, die Ohrscheiben bläulichweiß, oft rot umrandet oder mit roten Äderchen durchzogen. Gesicht rot, die Läufe unbefiedert und wie der Schnabel schieferblau oder hornfarbig. Das Gefieder war in den Farben sehr verschieden, aber glanzreich, etwas hart, jedoch namentlich Halsbehang und Sattelbehang soiwe Schwanz reich entwickelt, beim Hahn mit langen Sichelfedern. Die Henne hat einen gut entwickelten Legebauch. Schon die Formen ließen das Huhn als gutes Legehuhn erkennen, und es war dies auch, wo es nicht durch schlechte Pflege und Inzucht heruntergekommen war. Der Fleischansatz war gering, das Fleisch aber saftig und wohlschmeckend. Das Huhn war von lebhaftem Wesen, fleißig im Futtersuchen und streifte gern weit umher; ein Hauptvorzug war seine Abhärtung, die es in den Stand versetzte, unser raues Klima mit seinen häufigen Witterungsumschläge zu ertragen. Es würde auch dann seinen wirtschaftlichen Eigenschaften den besten ausländischen Rassen nicht nachstehen und wegen seiner Gewöhnung an unsere klimatischen Verhältnisse für den Bauernhof das beste Huhn sein; ja es wurde auch durch zweckentsprechende Zuchtwahl in gleichmäßigen Formen und regelmäßiger Zeichnung herangezüchtet, den Schönheitssinn des Liebhabers befriedigen; denn es war durch Reichtum und Glanz der Farben ausgezeichnet, die bloß in größerer Reinheit herausgezüchtet werden müssen. Nur vereinzelt hat man sich Mühe gemacht, aus den deutschen Landhühnern, meist mit Zuhilfenahme fremden Blutes,  gute Rassehühner herauszuzüchten.“  Hierzu gehören zweifellos die Lakenfelder, die aus dem deutschen Landhuhn und den flämischen Campinern, dem Vorläufer des westfälischen Totlegers, entstanden sind. Hierzu sagt Dürigen:“ DAS LAKENFELDER-HUHN IST WESTFÄLISCHEN URSPRUNGS.“ „Das elegante und hübsche Huhn,“ so schreibt der Herausgeber des Kalenders für Geflügelfreunde, Herr G. Meyer in Minden in dankenswerter Weise, „wurde zuerst in der Gegend von Dielingen, in der Nähe des Dümmer Sees gezüchtet. Mein Vater; der verstorbene Lehrer Meyer in Drohne bei Dielingen und der verstorbene Lehrer Bockelmann in Meyerhöfen (zwischen Dümmer See und Osnabrück), Vater des bekannten hühnerkundigen Rektor Bockelmann in Melle, waren eifrige Hühnerzüchter, die es sich zur Aufgabe machten, die Hühnerzucht in dortiger Gegend zu heben. Ihr besonderes Augenmerk richteten sie auf die Veredelung des dortigen Landhuhnes, des Totlegers und dessen Vorläufer des Campinerhuhnes. Dieses kam hin und wieder vor mit dunklem Schwanz und Hals, und dieser Umstand erweckte den Gedanken, möglichst reinweiße Hühner mit schwarzem Hals und schwarzem Schwanz zu züchten. Als Dritter im Bunde gesellte sich zu den beiden genannten Züchtern noch der Zollerheber Wirz in Haldem, welcher mit Eifer und Ausdauer die Zucht fortsetzte und im Herbst 1835 seinen Freunden Hühner mit schwarzem Hals und schwarzem Schwanz und ganz reinen Flügeln zeigte.“

Was waren wohl die Gründe die dazu führte, dieses Huhn zu züchten? Um die Jahrhundertwende 1700-1800 litt ganz Europa unter dem Einfluss Napoleons. Erst nach dem stattgefundenen Freiheitskrieg gegen die Franzosen konnte das unter der Herrschaft Friedrich des Großen blühende Preußen sein Selbstvertrauen wieder neu aufbauen. Auf dem Wiener Kongress fielen jedoch keine Entscheidungen, die das deutsche Volk in Freudentaumel verfallen ließ. Der Krieg war zwar beendet, aber der Wiener Kongress hatte wichtige Fragen nicht lösen können. die europäische Einheit scheiterte an den religiöse und nationalen Spannungen der Völker und der Haltung der Monarchen. Enttäuscht nahm die Bevölkerung dieses zur Kenntnis. Es zuckte die Schultern und kehrte der Politik den Rücken, oder suchte in Dichtung und Musik Trost in der Vergangenheit. Teilweise verfiel man auch in tiefe Religiösität. Es war die Zeit der klassischen Dichtung und Romantik, die Fortsetzung des um ca. 1750 begonnenen Rokkoko. Heitere Erzählungen, Schäferspiele und Hirtenlieder, Menuette und höfische Tänze, zierliche leichte Möbel und feingestaltete Schmiedestücke für Haus und Garten sowie feinstes Porzellan waren die Zeugen dieser Zeit. An den Kulturgütern dieser Epoche hatten die niedrigeren Stände, die kleinen Bauern und die Bürger kaum einen Anteil. Während sich das Leben an den Höfen und auf den Herrensitzen wieder prachtvoll entfaltete wurde ihr Los nicht leichter. So war es dann auch eine Folge der Zeiterscheinung, dass sich Züchter des Lakenfelderhuhnes aufmachten, um unter Zuführung fremden Blutes aus dem deutschen Landhuhn ein in erster Linie wirtschaftliches (das war zu dieser Zeit Fleisch) und dem Auge wohlgesinnte, anmutiges, künstlich- schöpferisch gestaltetes Huhn zu schaffen. Fleisch, dass war es, was auf den Tellern fehlte. Wie seit Jahrtausenden wurde alle Arbeit durch Menschen und Tierkraft getan. Hier und dort halfen Naturkräfte, Wind und Wasser. Die Bauern auf den Dörfern lebten arm dahin. Die Steinschen Reformen wurden vom Adel verhindert oder so durchgeführt, dass am Ende die Bauern zwar frei, aber zu Tagelöhnern herabgesunken waren. Rüben, Erbsen und Linsen, Schwarzbrot und Haferbrei waren tägliche Nahrung. Fleisch gab es nur zu besonderen Anlässen. So war es nicht verwunderlich, dass in verhältnismäßig kurzer Zeit die Lakenfelder in Dielingen, Lehmförde, Bohmte, Osnabrück und Münster in großen Herden vorzufinden waren. Selbst die Zucht des Gutsbesitzers van de Loo aus der Rheinprovinz, in Kleve gelegen, verfügte über eine große Herde Lakenfelder. Das Huhn, dass sich im Frühjahr von der Weide ernährte und sich im Herbst und Winter mit Dreschabfällen zufrieden gab, war für diese nahrungsmittelknappe Zeit ein wahrer Segen. Die Begeisterung der Bevölkerung ging sogar soweit, dass die französische Bezeichnung für die Lakenfelder „Poule de Jerusalem“, zu deutsch Jerusalemer Huhn auch in Deutschland angenommen wurde.

Die Namensgebung erfolgte schon vor der rassischen Fertigstellung der Lakenfelder. Hierzu schreibt Düringen:“ Schon der alte Bockelmann meinte, er komme von Laken her, und suchte ihn damit zu erklären, dass das Huhn aussieht, als ob es ein weißes Laken auf dem Körperfeld trägt, aus dem nur der schwarze Hals und Schwanz herausragt“. Aus heutiger Sicht ist der Name dadurch zu erklären, dass alle farblich dem Lakenfelderhuhn gleichartigen Tiergattungen, seien es Rinder oder Schweine, ja sogar Meerschweinchen im „Lakenveller“ Farbenschlag gezüchtet werden. Diese Bezeichnung ist eine besonders im fiesischen, holländischen und nordwestfälischen Sprachgebrauch übliche Angabe der Farbnuance. Die Namensgebung erfolgte also nur aufgrund der jahrhunderte alten Farbenschlagbezeichnung und war der damaligen Zeit eine klare Aussage, da alle anderen Rassen hierzu in keinerlei Beziehung standen. Es war nichts Gleichwertiges vorhanden, auch der heutige, helle Farbenschlag war bis dahin unbekannt. Eine Bezeichnung nach dem Entstehungsort war daher nicht nötig. Und eigentlich bei dem Tatbestand, dass es sich bei den Lakenfeldern um einen Farbenschlag der Totleger handelte auch überflüssig. Hierzu ist anzumerken, dass die Namensgebung und die Zucht des Lakenfelderhuhnes viele Jahre vor dem Eintreffen der asiatischen Rassen und der Mittelmeerrassen in ihrer großen Vielfalt erfolgte.

In Westfalen und ebenso im südwestfälischen und mittleren Hannover, im Braunschweigischen und im nördlichen Teil Rheinpreußens war das Lakenfelderhuhn bis Anfang der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts recht beliebt und verbreitet. Das zwanzigste Jahrhundert kündigte sich an. Deutschland wuchs unter der Führung Bismarks zu einer Großmacht heran. Kolonien wurden erworben, Bündnisse und Verträge zur Sicherung des Friedens geschlossen und Wirtschaft und Handel gefördert. Die Verkehrs- und Handelwege wurden ausgebaut und verbessert, die Wasserstraßen wurden besser genutzt. Es herrschte ein reger Handel zwischen der neuen und alten Welt. Hieran nahmen auch die Lakenfelder teil.

Ihre Ausbreitung von Westfalen und den Rheinprovinzen erfolgte über den Rhein und endete teilweise in Holland und auch in Amerika und in England. Dort bildeten sich eigenständige Vereinigungen die wiederum die Förderung der Lakenfelder zum Ziele hatten. Hierzu erzählte die Ruhrorter Rheinbrücke aus der Welt größtem Binnenhafen: Hier grüßt der Rhein, des Reiches gewaltiger Strom, um den soviel des deutschen Blutes vergossen, doch nicht mit Rebenhang, mit Burg und Dom, nicht von der Sage Duftgebild umflossen, im Dienst der Arbeit grüßt euer Rhein von Lande zu Meere, und von Meere zu Lande führt er des Fleisches Werke, schafft Gedeihn und knüpft des Völkerfriedens heilige Bande.(collet)

Nicht nur die deutschen Lakenfelder wurden ausgeführt. Die mit dem Spürsinn für gute Geschäfte ausgerüsteten Holländer erkannten die Marktlücke und erzeugten in großem Umfange ebenfalls Lakenfelder. Im Jahre 1915 fand man einen Reisebericht aus dem Jahr 1727, der von einem schwarz- weißem Huhn aus der Gegend um Utrecht berichtet. Der dort beschriebene, aus einigen Häusern bestehende Weiler trägt der Namen Lakenvelt. Grund genug um den Holländern die Bestätigung zu geben, dies sei der Quell aus dem die Welt die Lakenfelder schöpft. Es ist zwar nicht von der Hand zu weisen, dass im gesamten Nordwesteuropäischen Bereich Sprenkelhühner gezüchtet wurden und es kann auch möglich sein, dass bei den bereits oben erwähnten, Lakenfelder ähnliche Zeichnungen vorhanden waren.

Auch die Ausgangstiere bei der Erzüchtung der Lakenfelder am Dümmersee hatten schon schwarze Hälse und Schwänze, jedoch die später reinweißen Rumpffedern waren zu Beginn noch geflockt. Hier scheidet sich das Produkt deutscher und holländischer Prägung. Hierzu sagt Dühriger:“ Gewisse Holländer schicken es sogar schon als Lakenvelder nach England und Amerika und möchten wohl die Meinung erwecken, das in preußischen Landesfarben gekleidete Huhn sei holländischen Ursprungs, wogegen billigerweise der im Jahre 1900 gegründete Nederlandsche Hoenderclub in seinem Standard der sieben Niederländischen Hühnerrassen Lakenfelder gar nicht verzeichnet hat“. Der segensreiche Handel brachte auch den Wandel. Aus Übersee kamen die Brahma, Cochin, Langschan und die Mittelmeerrassen. Der Beliebtheitsgrad der Lakenfelder ging zurück. Zu den Verlusten an Züchtern durch Abgang an die neuen Rassen kamen noch die Zuchtversuche die durch Einkreuzung der neuen Rassen eine Verbesserung der Lakenfelder bringen sollten. Das allgemeine Streben nach mehr Geflügelfleisch beflügelte auch die Lakenfelderzüchter, es wurden Brahma, helle Wyandotten und helle Sussex eingekreuzt. Die Folgen waren verheerend, so dass im Jahre 1908 von W.Bliedung aus Aurich im Namen des Sondervereins bei der Erstellung der Musterbeschreibung das Lakenfelderhuhn als Kreuzungspartner für andere Hühnerrassen als ungeeignet bezeichnet wurde. Der Hauptgrund war der Verbastadisierung der Rasse entgegen zu wirken und den Züchterbestand bei der Stange zu halten.

Unsere Zwerg- Lakenfelder

Die Erzüchtung der Zwerg- Lakenfelder

Zuchtfreund Ewald Heidelbach aus Schwikkerthausen hat von 1961 – 1968 als alleiniger Aussteller versucht die Zwerge ins Leben zu rufen. Ab 1968 begann Zuchtfreund Conzbruch aus Hamburg mit den Zwergen. Im Anerkennungsjahr 1972 war Ernst Stoll zur Stelle und unterstützte das Unternehmen. Die Ausgangsrassen zur Schöpfung der Zwerge waren die Zwerg- Vorwerk, deutsche Zwerge hell, große Lakenfelder und deutsche Zwerge schwarz.

 

Termine

Durch die Corona Pandemie sind zur Zeit keine Termine für 2021 durchführbar.

Bleibt gesund und erfreut euch an euren Tieren.

Vorstand

Der Vorstand für das Jahr 2020 – 21

 

1.Vorsitzender
Hartmut Hensiek

Hannoversche Straße 78

49328 Melle
Telefon: 05226 592790

Mobil: 0171 4014133

Fax: 05226 592794
Email: Hartmut.Hensiek@t-online.de

.

2.Vorsitzender
Christopher Schaake

Nordstraße 13

D-35110 Frankenau

Telefon: 06455 8969

.

Kassierer
Gunter Lenk

Hinterm Idaschacht 1a

09394 Hohndorf
Telefon: 037298 30 80 40

Mobil: 0173 / 869 64 67
Email: lakenfelder-sepp@t-online.de

 

Schriftführer
Martin Osbahr

Dorfstraße 26e

24223 Schwentinental / Raisdorf
Telefon: 04307 8259399

Mobil: 0160 92907282

 

Zuchtwart Lakenfelder und Zwerg – Lakenfelder
Obmann Zwerg Lakenfelder, Sonderrichter
& Internet Beauftragter
Dierk Lummermeier

Ambrosiusstraße 1

59302 Oelde
Telefon: 02522 99 548 36
Email: info@lakenfelder.de
Internet: www.lakenfelder-sv.de

 

Beisitzer

Martin Dumm

Hintberg 32

94259 Kirchberg im Wald

Telefon: 09927 903 54 55

.

Ehrenvorsitzender
Richard Sabisch

Mehringer Straße 12

48488 Emsbüren
Telefon: 05903 7204

.

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v.l.: Dierk Lummermeier, Christopher Schaake, Martin Osbahr, Gunther Lenk, Martin Dumm, Hartmut Hensiek es fehlt: unser Ehrenvorsitzender Richard Sabisch

 

 

Sommertagung 2015

Sommertagung 2015 in Weener

Zu unserer 39. Sommertagung ging es nach Ostfriesland ( Niedersachsen).Wir trafen uns am 29.05.2015 gegen 15.00 Uhr bei der Familie Niemann in Weener, wo wir bei Kaffee und reichlich selbstgebackenen Kuchen sowie Rosinenbrot den Nachmittag genießen konnten.

Gerhard hatte für uns einige Große Lakenfelder als auch Zwerge bereitgestellt, so dass wir nach der Stärkung unsere alljährliche Tierbesprechung mit PR Dierk Lummermeier machen konnten.

Danach wurden die Unterkünfte bezogen , wo sich jeder kurz frisch machen konnte .
Um 19.00 Uhr stand ein Bus für uns bereit, der uns durch das wunderschöne Rheiderland entlang der Grenze zu den Niederlanden zum Fischerdorf Ditzum brachte.
Unterwegs erfuhren wir vieles über die Gegend von Gerhard und seinem Sohn Michael. In Ditzum konnten die Fischkutter im Hafen bestaunt werden, bevor wir dann in einem Fischrestaurant köstliche Fischspezialitäten genießen konnten. Ein gemütlicher Abend ging zu Ende.

Am Samstagmorgen nach dem Frühstück fand um 09.30 Uhr unsere Jahreshauptversammlung in der Kleintierhalle in Weener statt. Die Nichtteilnehmer der JHV konnten als Alternative eine Stadtführung mit Renate Niemann machen. Zum Mittag wurden wir von Familie Niemann mit gegrilltem Fleisch und Würstchen und vielen leckeren Salaten versorgt.

Um 14.00 Uhr ging es mit dem Bus Richtung Papenburg zur Meyer Werft (Schiffbau). In einem zwei Stündigen wirklich ausführlichen Rundgang durch einer der modernsten Werften im internationalen Vergleich konnte wohl jeder ein paar bleibende Eindrücke und wissenswertes mit nach Hause nehmen.

Auf dem Rückweg nach Weener machten wir an einer alten restaurierten Mühle halt, die auch heute noch zur Mehlherstellung benutzt wird. In der angrenzenden Mühlenscheune erwarteten uns liebevoll eingedeckte Tische , denn hier gab es für uns, wie üblich in Ostfriesland, Tee und selbstgebackene Torte.

Nach der Mühlenbesichtigung fuhren wir zu den Unterkünften. Nun war es soweit, um 20.00 Uhr sollte unser gemütlicher Abend beginnen. Es war ein leckeres Büffet nach Griechischer Art hergerichtet worden.

Nach dem Essen nutzte Hartmut die Gelegenheit die errungenen Leistungspreise der letzten Schausaison zu überreichen. Jetzt begann der gemütliche Teil des Abends , denn nach einem Jahr gibt es einiges zu erzählen und zu lachen .

Am Sonntagmorgen wurde ein ausgiebiges Frühstück genutzt um dieses schöne Züchtertreffen in Weener zu beenden. Nach der Verabschiedung der einzelnen Teilnehmer ging es für alle wieder in Richtung Heimat.

Einen herzlichen Dank an Renate und Gerhard Niemann und deren Familie für die sehr gelungene Ausrichtung unserer Sommertagung in Weener ( Ostfriesland ) !

 

Sommertagung 2008

Protokoll unserer Sommertagung des SV der Lakenfelder und Zwerglakenfelder Züchter
vom 13.06. – 15.06.2008 in Lichtenstein bei unserem Zuchtfreund Gunter Lenk

Zu unserer 32. Sommertagung in Lichtenstein waren 12 Züchter mit ihren Familien angereist. Wir trafen uns am 13.06.2008 gegen 15.00 Uhr an der Jugendherberge in Lichtenstein bei Kaffee und Kuchen.

Im Anschluss bezogen wir unsere Zimmer und machten uns frisch. Zum Abendessen wurde in der Jugendherberge ein leckeres Büfett hergerichtet. Anschließend saßen wir gemütlich beim Bier zusammen. Die Fotos der letzten Sommertagung wurden als Diashow im Hintergrund bei Fachgesprächen gezeigt.

Am Samstagmorgen nach dem Frühstück fand eine Jungtierbesprechung statt, die von unserem Sonderrichter Rudolf Thie geleitet wurde. Außer seinen Lakenfeldern hat Gunter uns noch zwei seiner Vogtländerjungtiere vorgestellt.

Im Anschluss führten wir unsere JHV, in der unser Zuchtfreund und Ehrenvorsitzender Franz Bilzer zum Ehrenmitglied ernannt wurde, durch.

Zum Mittagessen fuhren wir mit dem Auto nach Hohndorf in die Gaststätte „Waldschlösschen“. In der gemütlichen Gaststätte war für uns ein sehr leckeres und üppiges Essen hergerichtet.

Nachdem sich alle gut gestärkt hatten, fuhren wir weiter zum Bergbau Museum nach Oelsnitz, um uns einen Einblick in die Steinkohlenförderung der letzten Jahrhunderte zu verschaffen. Dort wurde uns eine zweistündige, sehr interessante und lehrreiche Führung zuteil. In der Tiefe von 550 Museumsmetern wurde uns dann Kaffee und leckerer Kuchen gereicht.

Nach der Besichtigung fuhren wir zurück zur Jugendherberge, um dort ein Gruppenfoto mit allen Anwesenden für die Erinnerung zu schießen.

Bis zum gemeinsamen Abendessen gegen 19.00 Uhr im Speisesaal der Jugendherberge hatten wir Zeit für Fachgespräche und ein wenig Augenpflege.

Die Herbergseltern hatten ein unvergesslich liebevolles kalt- warmes Büfett hergerichtet. Nachdem alle von der feinen Tafel  gegessen hatten, wurden die Leistungspreise, Lakenfelderbänder und – teller vergeben. Wir ließen den Abend gemütlich ausklingen.

Am Sonntagmorgen ging es nach dem wieder sehr leckeren Frühstück ans Verabschieden.
Leider war das sehr schöne Züchtertreffen schon wieder zu Ende.

Einen sehr herzlichen Dank an unseren Zuchtfreund Gunter Lenk der dieses Treffen so super für uns vorbereitet hat.

Danke Gunter!

Sommertagung 2009

Zu unserer 33. Sommertagung in Bantin waren 17 Züchter mit ihren Familien angereist. Wir trafen uns am 12.06.2009 gegen 15.00 Uhr bei der Familie Mikoleit in Bantin. In einem extra aufgestellten Zelt saßen wir bei Kaffee und Kuchen zusammen.

Im Anschluss durften wir die Zuchtanlage der Familie Mikoleit besichtigen, in der uns nicht nur Zwerglakenfelder sondern auch Orientalische Roller und ein Paar Trauerschwäne gezeigt wurden. Nachdem Rudi Thie die Tierbesprechung durchgeführt hatte, fuhren wir mit dem Auto zur Landgaststätte „Apfelblüte“ die für 2 Tage unser zuhause sein sollte. Als alle ihre Zimmer bezogen hatten und frisch wieder im Versammlungsraum erschienen waren nahmen wir unser Abendessen zu uns. Unsere Vereinsmitglieder setzten sich nach dem Essen zur Jahreshauptversammlung zusammen. H. Hensiek verabschiedete unsere ehemalige Schriftführerin Inge- Marie Jessen und unseren ehemaligen Kassierer Walter Rau aus dem Vorstand und überreichte Ihnen zum Dank für die geleistete Arbeit jedem einen SV- Teller. Anschließend saßen wir gemütlich beim Bier zusammen. Auch in diesem Jahr wurden wieder Foto´s der letzten Sommertagungen als Diashow im Hintergrund bei Fachgesprächen gezeigt.

Am Samstagmorgen nach dem Frühstück, fuhren wir mit dem Auto nach Schwerin um dort  die Bundesgartenschau 09 zu besichtigen. Rund um das Schweriner Schloß ist eine sehr schöne Gartenschau mit schwimmender Brücke, Kinderbauerhof, Blumenhalle und vielen verschiedenen Themengärten erbaut worden. Am Spätnachmittag verließen wir die Schau in Richtung Landgaststätte.

Nach ca.1 Stunde ruhen und frisch machen trafen  wir uns unten im Hotel zum Abendessen, wo ein sehr schönes Büfett für uns hergerichtet war. Nachdem alle von der feinen Tafel  gegessen hatten, wurden die Schieferplatten mit dem Lakenfelderemblem als Leistungspreise und die Lakenfelderbänder vergeben. Walter Rau wurde von unserem Vorsitzenden die silberne Vereinsnadel überreicht. Im Anschluss saßen wir zu Fachgesprächen beisammen und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

Am Sonntagmorgen, nach dem wieder sehr leckeren Frühstück machten wir mit den anwesenden SV Mitgliedern unser alljährliches Gruppenfoto vor dem Hotel.

Leider war das sehr schöne Züchtertreffen schon wieder zu Ende. Nach dem Verabschieden der einzelnen Teilnehmer machten wir uns auf den Heimweg.

Einen sehr herzlichen Dank an unsere Zuchtfamilie Mikoleit die dieses Treffen so super für uns vorbereitet hat.

 

Danke Konni und Silvia!